"Es gibt keine tierversuchsfreien Produkte..."
Seit wann werden Tierversuche gemacht?
Bereits seit dem Mittelalter sind uns aus der Literatur Versuche mit Tieren bekannt. Diese Versuche dienten dazu, Erkenntnisse über die Verträglichkeit von Stoffen, über die Auslöser von Krankheiten, über die Wirksamkeit von Medikamenten, über Stoffwechselvorgänge im Organismus, oder über bestimmte Verhaltensmuster zu liefern. Die wohl bekanntesten Tierversuche aus der Verhaltensforschung waren die mit Graugänsen von Konrad Lorenz.
Werden bei diesen Versuchen die Tiere artgerecht gehalten und wird Ihnen kein Schmerz zugefügt, so sind solche Versuche für unser Empfinden durchaus in Ordnung. Sind jedoch diese Versuche mit Isolation und Schmerzen für die Tiere verbunden, muss unser natürliches Empfinden dagegen rebellieren. Ob die Erkenntnisse, die aus solchen Versuche gewonnen werden, ohne weiteres vom Tier auf den Menschen übertragen werden können, wie uns die Forschung glauben machen will, darf in vielen Fällen angezweifelt werden.
Aus einer Broschüre der Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatzmethoden für Tierversuche (SET, Mainz) geht hervor, dass von den im Jahre 1990 insgesamt durchgeführten Tierversuchen ca. 87% für medizinische Diagnostik, Therapie, Arzneimittel und Grundlagenforschung gemacht wurden; ca. 10% für das Testen von anderen Stoffen auf ihre Verträglichkeit und Umweltgefährdung und ca. 2% für das Testen von Pflanzenschutzmitteln.
Warum werden Tierversuche gemacht?
Dekorative Kosmetik:
Seit 1986 sind zur Entwicklung von dekorativer Kosmetik, gemäß Tierschutzgesetz §7, Abs. 5, jegliche Tierversuche in Deutschland verboten.
Das heißt jedoch, dass im europäischen Ausland an Tieren getestete dekorative Kosmetik trotzdem in Deutschland verkauft werden darf.
Pflegende Kosmetik:
Laut dem Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel, IKW, werden seit 1989 in Deutschland keine kosmetischen Fertigprodukte mehr im Tierversuch getestet. Seit 1998 sind Tierversuche dafür in Deutschland verboten. Ab 2009 sollen Tierversuche für pflegende Kosmetik in der gesamten EU verboten werden.
Das heißt jedoch, dass bis dahin im europäischen Ausland an Tieren getestete Kosmetik in Deutschland verkauft werden darf.
Rohstoffe für Kosmetik, Waschmittel o.ä.:
Die Hersteller dieser Rohstoffe sind auf Grund der Chemikalien- und Gefahrstoffverordnung sowie weiterer nationaler und EU- Verordnungen verpflichtet, für die Zulassung dieser Rohstoffe, gleichgültig ob petrochemischen oder natürlichen Ursprungs und unabhängig vom späteren Einsatzgebiet, Nachweise für die toxikologische Unbedenklichkeit für Mensch und Umwelt zu erbringen.
Tierversuche sind zwingend vorgeschrieben:
Bis heute sind nur wenige Untersuchungsnachweise ohne Tierversuche als sichere, wissenschaftlich anerkannte Alternativen zugelassen worden. Weiterhin steht an, dass für ca.130.000 "Alt-Chemikalien" eine neue Zulassung beantragt werden muss (REACH) mit umfassenden toxikologischen Nachweisen und Tierversuchen.
Was wollen uns diese Worte sagen?
Laut dem Deutschen Tierschutzbund gibt es keinen Stoff, von dem wir sagen können, er sei noch nie an Tieren getestet worden - selbst mit unseren alltäglichsten Nahrungsmitteln Wasser und Salz wurden Versuche an Tieren durchgeführt! Aus diesem Grund gibt es auch keine Kosmetik, die absolut frei von Tierversuchen sind.
Auch die Positivliste des deutschen Tierschutzbundes oder das Logo mit dem Hasen und der schützenden Hand, das vom IHTK e.V. (Int. Herstellerverband gegen Tierversuche) vergeben wird, sagen lediglich aus, dass diese Firmen keine Rohstoffe verwenden, die nach 1979 an Tieren getestet worden sind. Dies bedeutet jedoch zugleich, dass sich diese Firmen auch aus positiven Weiterentwicklungen von chemischen Rohstoffen wie die vollständig abbaubaren pflanzlichen Zuckertenside oder Emulgatoren seit 1979 ausschließen, weil für die Zulassung von jedem neuen chemischen Rohstoff zwingend Tierversuche vorgeschrieben sind.
Die Aussage einer Institution oder eines Unternehmens, dass seine Produkte "tierversuchsfrei" seien, heißt entweder, dass mit den Endprodukten keine Tierversuche gemacht wurden, was für Waschmittel und Kosmetik in Deutschland sowieso verboten ist, oder es heißt, dass ab einem willkürlich festgelegten Zeitpunkt keine Tierversuche mit den Rohstoffen gemacht worden sind.
In jedem Fall wird mit dem Prädikat "tierversuchsfrei" der Eindruck erweckt, das Produkt und damit auch dessen Rohstoffe seien frei von Tierversuchen, was quasi für kein einziges Produkt zutreffend sein kann. Dies ist der Grund, dass auch der Zertifizierungsverband der deutschen Naturkosmetik-Hersteller (BDIH) empfiehlt, die Bezeichnung "ohne Tierversuche" nicht für Werbezwecke einzusetzen. Die Bezeichnung "ohne Tierversuche" wurde bereits mehrfach von Gerichten als unlauterer Wettbewerb verboten.
Quelle: Sonett
Für die Angebote in diesem Shop gilt:
Alle Hersteller verzichten darauf,
selbst Tierversuche in Auftrag zu geben.
Kein Endprodukt wurde an Tieren getestet.